Die Ananaspflanze gedeiht am besten bei tropischen Temperaturen zwischen 22 und 29 Grad.
Die Früchte können bis zu 20 Zentimeter lang, 15 Zentimeter dick und je nach Sorte ein halbes bis vier Kilo schwer werden.
Unter der nicht essbaren Schale befindet sich das, je nach Sorte und Reifegrad, zart- bis dunkelgelbe, saftige und süße Fruchtfleisch.
Ursprünglich stammt die Ananas vermutlich aus Paraguay und Brasilien, die Indios nannten sie "nana neant": Köstliche Frucht. Von Zeichnungen auf peruanischen Tonscherben weiß man, dass südamerikanische Ureinwohner bereits im ersten Jahrtausend unserer Zeitrechnung Ananasfelder bewirtschafteten und die Früchte als Nahrungsmittel, Heilmittel, zur Weinerzeugung oder als Rohfaser verwendeten.
Botaniker sind davon überzeugt, dass die Pflanzen schon lange vorher von Menschenhand kultiviert und über Stecklinge vermehrt wurden, denn sie bilden keine Samen mehr aus.
Während portugiesische Seefahrer die neu entdeckten Früchte wenige Jahrzehnte später nach Madagaskar und Indien verbreiteten mußte man in Europa, wegen der schlechten Transportfähigkeit der Früchte, noch etwa 150 Jahre mit Beschreibungen vorlieb nehmen. Erst um 1650 wurden die ersten europäischen Ananas in Treibhäusern geerntet und waren eine extravagante Frucht auf den Tafeln des französischen Hofs. Im 18. Jahrhundert gelangte sie auch in die Häuser wohlhabender Bürger und behielt bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts ihren Nimbus der Exclusivität.
Ananas reift schlecht nach. Direkt an der Staude gereift ist sie unvergleichlich konzentrierter und süßer. Aber sie wachsen nun mal nicht hier, jedenfalls noch nicht ;)
Ein Signifikant für Reife bei den gängigsten Sorten ist das mühelose Herausziehen der schwertförmigen Blätter. Im allgemeinen auch die von grün nach orange- gelb übergehende Farbe.
Bei optimaler Reife zeigt die Frucht nur nach oben hin einige Grünstellen, die Blätter sind frisch und grün. Zu früh geerntete oder falsch gelagerte Früchte zeigen ein glasiges, rissiges Fruchtfleisch.
Es gibt auch Ananas, die bei voller Reife grün bleiben und doch süß sind, aus den Gebieten mit geringen TagNacht Temperaturschwankungen. Wie bei Zitrusfrüchten ist die Grünfärbung nicht zwingend ein Zeichen von Unreife.
Gute Qualität versprechen Früchte, die keine weichen oder braunen Stellen sondern eine leuchtende, glänzende und klare Schalenfarbe aufweisen und angenehm duften.
Je schwerer sie im Verhältnis zu ihrer Größe sind, desto höher ist ihr Saftgehalt.
Trotz ihres robusten Aussehens sind Ananas sehr druckempfindlich und müssen entsprechend behandelt werden.
Konventionell angebaute Ananas werden mit Kunstdünger und chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie mit Wachstumshormonen, Kalziumkarbit, behandelt.
Das ist bei Bioananas freilich nicht erlaubt.
Auch beim Ananas-Anbau hat das ökologische Wirtschaften seinen Preis. Besondere Erschwernis für den Bio-Anbau: Da die Bauern nicht wie auf konventionellen Feldern die gleichzeitige Blüte durch Wachstumshormone steuern dürfen, müssen sie Tag für Tag nach reifen Früchten suchen, was die Ernte aufwändiger macht und den höheren Preis erklärt.
Konventionelle Ananasvermarkter, die auf riesige Plantagen setzen, beherrschen zwar den Markt, dennoch findet seit einigen Jahren ein Umdenken in Richtung „Bio“ statt.
Die Kleinbauern haben erfahren, dass ökologisch orientierter Mischanbau zwar mehr Arbeit bedeutet, aber auch Vorteile bringt.
Zum einen werden Umwelt und Arbeiter nicht durch Pestizide belastet, zum anderen dient der zusätzliche Anbau etwa von Maracujas, Papayas, Buschbohnen, Mais, Kaffee oder Kartoffeln (die allesamt zwischen den Ananas gedeihen) der Unabhängigkeit durch Selbstversorgung und Verkauf auf regionalen Märkten.
Der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland liegt bei etwa 2,5 Kilo im Jahr.
Auf Grund der Vielzahl der Anbaugebiete ist Ananas ganzjährig verfügbar.
Bio-Ananas stammen überwiegend aus Togo, Uganda, Ghana und Ecuador.
Mit dem Schiff sind die Früchte rund drei Wochen auf See und müssen deshalb so geerntet werden, dass sie unterwegs nicht verderben- da Ananas nicht nachreifen wie beispielsweise Bananen, ein schwieriger Balanceakt.
Lebensmittelverarbeiter beziehen Bio-Ananas aus Honduras, getrocknete Früchte meist aus Sri Lanka.
Bei vielen Verbrauchern begehrt ist die „Flugananas“, die je nach Importeur aus Uganda oder Ghana kommt. Flugware heißt: Freitags genussreif geerntet, danach per Flugzeug nach Europa und Dienstags in der Großmarkthalle verfügbar frischer, aber auch teurer und weniger ökologisch geht es nicht.
Bei ca. 10°C liegt die optimale Lagertemperatur. So ist sie ein bis zwei Wochen haltbar. Wird die Ananas zu kalt gelagert (bei Kühlschranktemperaturen, unter 6 Grad), weisen sie bald Schäden auf: Das Fleisch wird glasig und verfärbt sich später braun bis schwarz.
Ananas lässt sich auch tiefkühlen, allerdings nur wenn sie geschält, gewürfelt und in entsprechende Behältnisse gepackt wird.
Sie hält sich dann etwa vier Monate.
Wegen des hohen Vitamin C Gehalts verfärbt sich die Anschnittstelle nicht, sollte also mit Folie abgedeckt werden. So kann sie einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Zu lange gelangert, beginnt sie zu alkoholisieren, das werden Sie riechen. Sie ist dann zwar nicht schlecht, aber eher für Erwachsene oder alkoholische Bowlen geeignet.
Relativ häufiger Makel bei Bio-Ananas ist die so genannte Fruchtfäule (black rot). Sie entsteht durch den Pilz Thielaviopsis paradoxa, welcher über die Ernte-Schnittstelle eindringt und im Innern eine Weichfäule erzeugt. Im konventionellem Anbau werden diese Schnittstellen kurz nach der Ernte mit einem Fungizid versehen.
Auch andere Pilzarten dringen nach der Ernte durch kleine Wunden ein und verursachen schwarze Fäulnisstellen.
Am häufigsten, nach meiner Erfahrung, sind Kälteschäden. Bei manchen Sorten treten diese schon auf, wenn die Ananas nur wenige Stunden unter 8° gelagert wird.
Kennzeichen für Kälteschäden sind: Verlust des Schalenglanzes, Bildung brauner bis schwarzer Streifen unter der Schale und um den holzigen Zentralzylinder, wässriges Fruchtfleisch, fader Geschmack, Fäulnisanfälligkeit, und die Kronenblätter lösen sich komplett.
Die Anfälligkeit gegenüber Kälteschäden nimmt mit zunehmender Reife ab.
Es gibt eine endlose Reihe weiterer Krankheiten und Schädlinge, in etwa 30% der Ernte gehen dabei drauf. Ananaswelke der Ananasschmierlaus, Herz- und Wurzelfäule, Weichfäule, Trockenfäule, Rotfäule, Marmorkrankheit.
keywords: momo, bioladen, biomarkt, biokiste, bio kiste, bio- produkte, bio-supermarkt, bonn, beuel, Verpackungs-ABC, Mikroplastik, bio fleisch, bio & regional, fairer handel, fairer kaffee, gemüse abo, bioprodukte, bio- obst, Lagertipps, Palmöl, Bio-Palmöl, Bisphenol, bio Eier, natur kosmetik, Saisonkalender, abo-kiste, gemüse-kiste, bio siegel, bio- rezepte, vegan, vegetarisch, biotofu, biobier